Arbeitsrecht Lexikon
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Arbeitsvertrag
Unter welchen Bedingungen kommt ein Arbeitsvertrag zustande?
Ein Arbeitsvertrag besteht, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die wesentlichen Vertragsbestandteile einig sind, nämlich die Arbeitsleistung und die Vergütung. Der Vertrag kommt zustande, sobald der Arbeitnehmer die Arbeit aufnimmt und der Arbeitgeber diese annimmt, unabhängig davon, ob der Vertrag schriftlich, mündlich oder durch schlüssiges Verhalten geschlossen wurde.
Welche gesetzlichen Regelungen definieren den Dienstvertrag und den Arbeitsvertrag?
Die gesetzlichen Regelungen für den Dienstvertrag finden sich in den §§ 611 bis 630 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Der Arbeitsvertrag ist eine besondere Form des Dienstvertrags und wird durch die §§ 611a bis 613a BGB konkretisiert.
Was gilt, wenn eine "freie Mitarbeit" nur auf dem Papier steht, der Mitarbeiter in Wahrheit aber weisungsgebunden ist?
Wenn eine freie Mitarbeit nur auf dem Papier steht, der Mitarbeiter jedoch in Wahrheit weisungsgebunden und in die Arbeitsorganisation des Arbeitgebers eingebunden ist, liegt tatsächlich ein Arbeitsverhältnis vor. Dies kann durch das Arbeitsgericht festgestellt werden, was zur Folge hat, dass der Mitarbeiter die vollen Arbeitnehmerrechte genießt, einschließlich Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch und sozialer Absicherung.
Wann ist ein Arbeitsvertrag wirksam zustande gekommen?
Ein Arbeitsvertrag ist wirksam zustande gekommen, wenn eine Einigung über die wesentlichen Vertragsbestandteile, nämlich Arbeitsleistung und Vergütung, vorliegt. Dies kann schriftlich, mündlich oder durch schlüssiges Verhalten geschehen.
Muss ein Arbeitsvertrag schriftlich vereinbart werden?
Ein Arbeitsvertrag muss nicht zwingend schriftlich vereinbart werden, um wirksam zu sein. Allerdings sieht das Nachweisgesetz vor, dass die wesentlichen Vertragsbedingungen spätestens einen Monat nach Beginn des Arbeitsverhältnisses schriftlich niedergelegt und dem Arbeitnehmer ausgehändigt werden müssen.
Kann ein Arbeitsvertrag auch ohne ausdrückliche (mündliche oder schriftliche) Vereinbarungen geschlossen werden?
Ja, ein Arbeitsvertrag kann auch durch schlüssiges Verhalten zustande kommen. Wenn der Arbeitnehmer die Arbeit aufnimmt und der Arbeitgeber diese entgegennimmt und vergütet, besteht ein Arbeitsvertrag.
Muss ein befristeter Arbeitsvertrag schriftlich geschlossen werden?
Ein befristeter Arbeitsvertrag muss gemäß § 14 Abs. 4 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) schriftlich geschlossen werden, um wirksam zu sein. Ein mündlich geschlossener befristeter Arbeitsvertrag gilt als unbefristet.
Was gilt, wenn die Bezahlung nicht geregelt ist?
Wenn die Bezahlung nicht ausdrücklich geregelt ist, gilt die übliche Vergütung als vereinbart. Dies kann der Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder die branchenübliche Vergütung sein. Fehlt eine solche Regelung, wird die Vergütung nach billigem Ermessen festgelegt.
Welche Vorteile bietet ein schriftlicher Arbeitsvertrag?
Ein schriftlicher Arbeitsvertrag bietet Klarheit und Rechtssicherheit über die Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er dokumentiert die Rechte und Pflichten beider Parteien und dient als Beweismittel im Streitfall. Zudem erfüllt er die Anforderungen des Nachweisgesetzes.
Welche Punkte sollten in einem Arbeitsvertrag mindestens vereinbart werden?
Ein Arbeitsvertrag sollte mindestens folgende Punkte enthalten: Name und Anschrift der Vertragsparteien, Beginn und bei Befristung die Dauer des Arbeitsverhältnisses, Arbeitsort, Tätigkeitsbeschreibung, Arbeitszeit, Vergütung, Urlaub, Kündigungsfristen und Hinweise auf anzuwendende Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen.
Was sollten Beschäftigte bei einem mündlichen Arbeitsvertrag tun?
Beschäftigte sollten darauf bestehen, dass die wesentlichen Arbeitsbedingungen schriftlich festgehalten werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Sie können den Arbeitgeber auffordern, die Bedingungen gemäß Nachweisgesetz schriftlich zu bestätigen. Bei Problemen sollten sie rechtlichen Rat einholen oder sich an den Betriebsrat wenden.
Können Arbeitnehmer den Abschluss eines schriftlichen Arbeitsvertrags verlangen?
Grundsätzlich haben Arbeitnehmer keinen allgemeinen Anspruch auf den Abschluss eines schriftlichen Arbeitsvertrags, sofern die wesentlichen Arbeitsbedingungen mündlich oder durch schlüssiges Verhalten vereinbart wurden. Sie können jedoch einen schriftlichen Nachweis der Arbeitsbedingungen gemäß Nachweisgesetz verlangen.
Wann haben Arbeitnehmer ausnahmsweise einen Anspruch auf Abschluss eines schriftlichen Arbeitsvertrags?
Ein Anspruch auf Abschluss eines schriftlichen Arbeitsvertrags kann bestehen, wenn dies in Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder individualvertraglichen Abreden vorgesehen ist. In einigen Fällen, wie bei befristeten Arbeitsverträgen, ist die Schriftform gesetzlich vorgeschrieben, um die Wirksamkeit des Vertrags sicherzustellen.