Probezeit

Was bedeutet Probezeit?

Probezeit ist ein Zeitraum zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses, in dem sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, die Eignung für die jeweilige Stelle zu überprüfen. Während dieser Zeit gelten in der Regel vereinfachte Kündigungsbedingungen.

Welcher Kündigungsschutz besteht bei Kündigungen in der Probezeit?

Während der Probezeit besteht ein eingeschränkter Kündigungsschutz. Das bedeutet, dass sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer das Arbeitsverhältnis mit einer verkürzten Kündigungsfrist beenden können. Die Kündigungsfristen sind in der Regel kürzer als nach Ablauf der Probezeit.

Welchen Kündigungsschutz haben Schwangere in der Probezeit?

Schwangere Arbeitnehmerinnen genießen auch in der Probezeit besonderen Kündigungsschutz gemäß dem Mutterschutzgesetz. Eine Kündigung während der Schwangerschaft und bis zu vier Monate nach der Entbindung ist grundsätzlich unzulässig. Eine Ausnahme kann nur mit behördlicher Genehmigung ausnahmsweise erteilt werden.

Müssen Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung vor einer Probezeitkündigung angehört werden?

Ja, der Betriebsrat muss auch bei Kündigungen während der Probezeit gemäß § 102 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) angehört werden. Ebenso muss die Schwerbehindertenvertretung gemäß § 178 SGB IX informiert und angehört werden, wenn die Kündigung einen schwerbehinderten Arbeitnehmer betrifft.

Kann man die gesetzliche sechsmonatige Probezeit (Wartezeit) vertraglich verkürzen oder verlängern?

Die gesetzliche Wartezeit von sechs Monaten für den allgemeinen Kündigungsschutz gemäß Kündigungsschutzgesetz (KSchG) kann vertraglich nicht verkürzt oder verlängert werden. Jedoch kann die vertraglich vereinbarte Probezeit innerhalb dieser sechs Monate kürzer oder genauso lang sein.

Wie lange kann eine vertraglich vereinbarte Probezeit dauern?

Eine vertraglich vereinbarte Probezeit darf maximal sechs Monate dauern. Innerhalb dieses Zeitraums können beide Parteien das Arbeitsverhältnis unter erleichterten Bedingungen beenden.

Kann eine vertraglich vereinbarte Probezeit auch bei einfachen Tätigkeiten volle sechs Monate lang sein?

Ja, eine vertraglich vereinbarte Probezeit kann auch bei einfachen Tätigkeiten volle sechs Monate lang sein. Die Länge der Probezeit ist nicht von der Art der Tätigkeit abhängig, sondern wird im Arbeitsvertrag individuell festgelegt.

Bild von pearly- peach auf Pixabay

Wie lang ist die Kündigungsfrist in der Probezeit?

Während der Probezeit beträgt die Kündigungsfrist gemäß § 622 Abs. 3 BGB in der Regel zwei Wochen, sofern im Arbeitsvertrag keine andere Frist vereinbart wurde.

Wie lange kann ein befristetes Probearbeitsverhältnis dauern?

Ein befristetes Probearbeitsverhältnis kann ebenfalls bis zu sechs Monate dauern. Innerhalb dieser Zeit kann das Arbeitsverhältnis unter den vereinfachten Bedingungen der Probezeit beendet werden.

Wie lange ist die Probezeit bei der Berufsausbildung?

Bei der Berufsausbildung beträgt die Probezeit mindestens einen Monat und höchstens vier Monate, gemäß § 20 Berufsbildungsgesetz (BBiG). Innerhalb dieser Zeit können beide Seiten das Ausbildungsverhältnis ohne Angabe von Gründen und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist beenden.

Besteht ein Urlaubsanspruch in der Probezeit?

 Ja, auch während der Probezeit besteht ein Urlaubsanspruch. Der Arbeitnehmer erwirbt anteilig für jeden vollen Monat des Arbeitsverhältnisses ein Zwölftel des jährlichen Urlaubsanspruchs. Allerdings kann im Arbeitsvertrag vereinbart werden, dass der Urlaub erst nach Ablauf der Probezeit gewährt wird.